„Machen Sie in Ihren Welpenstunden auch Übungen zu Sitz,
Platz, Fuß“?!
In der Zeit, als ich noch Welpengruppen angeboten habe, war das tatsächlich eine der meistgestellten Fragen direkt zu Beginn eines Telefonats mit interessierten Welpeneltern.
Auch in den Junghundgruppen sah das nicht anders aus.
Das hat mich immer sehr frustriert. Denn ganz ehrlich:
Zu Beginn des Lebens, so als Welpe….im neuen Zuhause, alles neu….gibt es wesentlich wichtigeres zu lernen, als „Sitz, Platz, Fuß“.
Es gibt so viele Dinge in unserem Alltag, die unsere Hunde absolut überwältigen, sie einnehmen, ablenken und ihnen oft auch einfach zu viel sind.
Das gilt für alle Altersgruppen – vom Welpen bis zum Senior. Denn jeder Hund ist ein Individuum und jeder Lebensabschnitt hat seine eigenen Herausforderungen. Das kennen wir doch von uns Menschen auch.
Was zählt ist Gelassenheit.
Was unsere Hund für unseren trubeligen Alltag lernen müssen, ist Gelassenheit. Vielleicht den trubeligen Alltag mit Kindern entspannt meistern, Autofahren ertragen, spannende Spaziergänge tausenden von tollen Düften meistern und sooo vieles mehr.
Wenn man’s im Welpenalter und der Jugendentwicklung auf gut Deutsch verkackt, hat man später echt viele Nerven für Training aufzubringen.
Was heißt denn da jetzt verkackt?
Naja, wenn du mit deinem Welpen oder Junghund mit dem Anspruch in eine Hundeschule gehst, dass er dort bitte viele Spielkontakte haben soll, damit er gut sozialisiert wird und außerdem soll er gut gehorchen, weshalb viel Training wichtig ist – dann tust du dir und deinem heranwachsenden Hund in diesen wirklich sensiblen Entwicklungsphasen keinen Gefallen.
Denn so lernt dein Hund schlimmstenfalls nur, dass andere Hunde immer Aufregung bedeuten. Es geht ja immer direkt di Post ab, wenn z.B. die Welpen sich sehen.
Vielleicht darf oder durfte dein Welpe aber auch jeden Hund begrüßen, damit er gut sozialisiert wird? Weil es so niedlich und vermeintlich wichtig war?
Nur jetzt, in der Jugendentwicklung passt das nicht mehr. Jeden begrüßen geht dann halt nicht mehr….und was passiert jetzt mit deinem Junghund, der vorher immer alle begrüßen durfte und jetzt an der kurzen Leine an Artgenossen vorbeigehen soll? Na logo! Das verursacht maximalen Frust bei deinem Junghund.
Du solltest wissen, wie dein Hund tickt.
Generell ist es viel wichtiger zu wissen, wie dein Hund lernt, was seine Stärken und Schwächen sind. Wenn du das alles weißt, dann kannst du mit deinem Hund – ganz alleine – alles üben. Da ist dann Sitz, Platz, Fuß tatsächlich ein Klacks.
Damit dein Alltag mit Hund harmonisch und problemlos laufen kann, braucht es nicht „Sitz, Platz, Fuß“, sondern ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen dir und deinem Hund.
Um Vertrauen und Bindung zu vertiefen, solltest du wissen, wann und vor allem wie du deinen Hund (egal welchen Alters) emotional unterstützen kannst. Bei Ängsten und Unsicherheiten Social Support anbieten, bei Aufregung Unterstützung beim Abbau der Erregung und Aufbau von Entspannung.
Bindung entsteht durch gemeinsame tolle Erlebnisse, sich verstanden und unterstützt fühlen. Das ist bei Hunden nicht anders als bei uns Menschen.
Also stell „Sitz, Platz, Fuß“ erstmal hinten an, wenn du andere „Baustellen“ mit deinem Hund hast. Das kannst du noch früh genug üben. Ein Hibbelhund braucht z.B. nicht noch mehr Stress durch Anforderungen, die er vielleicht nicht erfüllen kann
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